Demokratiebildung

Demokratiebildung vertritt ein ganzheitliches Bildungsverständnis, welches politische Bildung, Demokratiepädagogik und Didaktik zusammen denkt und dabei Demokratie sowohl als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform versteht. Demokratiebildung meint dabei nicht vorrangig die Vermittlung von Themen, sondern alle Prozesse der (eigenen) Aneignung demokratischen Wissens sowie entsprechender Urteils- und Handlungskompetenz. Demokratiebildung ist demnach Grundlage für selbstwirksame und verantwortungsvolle Teilhabe eines jeden Menschen in einer demokratischen Gesellschaft. Damit stellt Demokratiebildung auch die Basis für eine aktive Gesellschaft, ihren Einsatz zum Schutz der Menschenrechte und entschiedenes Engagement gegen demokratie- und menschenrechtsgefährdende Entwicklungen. Die Kompetenz menschenrechtsbewusste, inklusive und diskriminierungskritische Prozesse zu gestalten und handlungssicher bei ausgrenzenden Faktoren, in antidemokratischen Prozessen oder gar menschenverachtenden Entwicklungen zu agieren, ist zudem Voraussetzung für professionelles Handeln in verschiedenen Arbeits- und Berufskontexten. Hierfür ist eine professionsbezogene Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen, sowie deren Einordnung in den ethischen und rechtlichen Auftragsrahmen unabdingbar. Besonders hohe Ansprüche und somit eine erweiterte Handlungskompetenz erfordern Berufe mit Bildungsauftrag. Die Gestaltung von zielgruppenspezifischen und kontextbezogen Bildungsprozessen, die Demokratie erfahren und Demokratie lernen ermöglichen, stellen besonders hohe methodisch-didaktische Anforderungen an die Bildner*innen.

Die Ziele des Praxistransfers

  • Professionalisierung und Qualifizierung
  • Stärkung der Zivilgesellschaft und des demokratischen Engagements

Themenfelder

  • Professionsbezogene Auseinandersetzung mit Diskriminierung, Demokratie- und Menschenfeindlichkeit
  • Weiterentwicklung der universitären Lehramtsausbildung in Jena
  • Zielgruppenspezifische Aufarbeitung wissenschaftlicher Ergebnisse (Angebote / Formate)
  • Handlungsempfehlungen und Konzeptentwicklung
  • Evaluation und Beratung von Präventions- und Interventionsangeboten
  • Netzwerkarbeit und hochschulübergreifende Zusammenarbeit

Empfehlungen zur grundlegenden Verankerung der Demokratiebildung in Qualifizierungsprozessen sozialer Berufepdf, 266 kb

Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Beelmann, KomRex (seit 2020; zuvor Prof. Dr. Michael May)

Mitarbeitende:

Förderung: DenkBuntExterner Link - Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit

PARTS

Die Tätigkeiten im Bereich Demokratiebildung sind zudem eng verknüpft mit den Forschungen zur Prävention rechtsextremer Einstellung und der entwicklungsorientierten Analyse zur Entstehung dieser Einstellungen. Hier greift das KomRex zurück auf langjährige Forschungen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wie das in einem DFG-Forschungsprojekt entwickelte Trainingsprogramm PARTS, das den Grundstein für eine vorurteilsfreie Entwicklung bereits in der Grundschule legt. Das Projekt PARTS wurde im Rahmen der DFG-Forschergruppe "Diskriminierung und Toleranz in Intergruppen-Beziehungen" entwickelt und durch das Deutsche Forum für KriminalpräventionExterner LinkExterner Link (DFK) finanziell gefördert.